Wie schaffen sie es als Führungskraft, Mitarbeitern in dieser Zeit der konstanten Flexibilität immer wieder Sicherheit und Verständnis entgegen zu bringen?
Mitarbeiter empfinden Ängste und Unsicherheiten, wenn sich die Rahmenbedingungen und die Arbeitsorganisation ändern. Sie streben vielmehr nach Beständigkeit und gleichbleibenden Prozessen und Arbeitsbedingungen!
Was bedeutet das nun für Führungskräfte? Sie müssen mit vielmehr einfühlsamem, individuellem Feedback und begleitender Unterstützung reagieren!
Folgende Fragen und Vorgehen der Führungskräfte können den Mitarbeitern stabile Rahmenbedingungen ermöglichen. Stellen Sie sich einmal folgende Fragen,
- was ist für meinen Mitarbeiter neu,
- wobei entstehen für ihn Hindernisse oder Barrieren,
- wie strukturiert er seinen beruflichen Alltag im Homeoffice – wie sind die Bedingungen zu Hause,
- er soll ein Meeting vorbereiten – hat er die Fähigkeiten dazu?
Diese und/oder ähnliche Fragestellungen sollten Sie mit dem Mitarbeiter thematisieren – nicht erst besprechen, wenn „das Kind schon in den Brunnen gefallen ist“, sondern vorausschauend lateral (begleitend) führen!
Setzen Sie auch durch bestimmte Formulierungen und Handlungen Ihren Mitarbeitern Ankerpunkte, an denen sie sie Orientierung finden:
- „Ich finde es gut, dass Sie sich immer wieder Zwischenziele setzen, um sich selbst zu disziplinieren und den Gesamtprozess damit nicht aus dem Auge verlieren!“
- „Lassen Sie uns jeden Freitag einen gemeinsamen fixen Termin vereinbaren, an dem wir die Highlights der Woche besprechen, ihre Vorgehensweise analysieren und die offenen Fragen klären. Gleichfalls können wir über die anstehenden Aufgaben der nächsten Woche sprechen – Sie bekommen schnell ein Feedback und ich erkenne Ihr Vorgehen! Das ist Sicherheit und Transparenz für uns beide!“
- „Wie Sie an die Problemstellung „Muster 1“ herangegangen sind, hat mich überzeugt! Behalten Sie diese Betrachtungsweise für nächste Projekte bitte bei!“
- „Kommen Sie gern jederzeit auf mich zu, wenn Sie über Ihre geplante Vorgehensweise mit jemandem sprechen wollen! Ich werde Ihnen meine Meinung und Gedanken dazu äußern – die Entscheidung liegt dann auf Ihrem Tisch als unser Spezialist für dieses Projekt!“
- „Aufgrund Ihrer Fähigkeiten und Ihre persönlichen Stärken X und Y, die Sie im Verlauf der Bearbeitung gezeigt haben, bin ich davon überzeugt, dass Sie am besten für diese Aufgabe geeignet sind!“
- „Wie kommen Sie mit dem anspruchsvollen Arbeitspensum zurecht?“
- „Wie organisieren Sie sich und Ihren Work-Life-Balance-Anspruch, wenn mehrere zeitlich-anspruchsvolle Aufgaben parallel von Ihnen bewältigt werden müssen?“
- „Wie sollte ein perfekter Arbeitsalltag für Sie aussehen?“
- „Wie kann ich Ihnen strukturell Unterstützung bieten?“
Hinweise für Ihre Gesprächsführung, um zu erkennen, wie Sie Ihre Mitarbeiter entwickeln können:
- „Welche Fähigkeiten und Kenntnisse benötigen Sie, um diesen Prozess mit noch mehr Eigenverantwortlichkeit auszuführen? Was erwarten Sie von mir dabei?“
- „Was fällt Ihnen im Arbeitsalltag noch schwer bzw. wo erkennen Sie Hindernisse? Wie kann ich Sie dabei unterstützen?“
- „Hilft es Ihnen, wenn wir wöchentliche Besprechungstermine (fix) einrichten, um Ihre Vorgehensweise und entstandene Probleme individuell besprechen?“
Folgende Fragen und Vorgehen Ihrerseits können den Mitarbeiter wieder Sicherheit und Orientierung in der schnelllebigen Zeit geben:
- „Auch für mich als Führungskraft ist die aktuelle Situation eine große Herausforderung – lassen Sie uns im Unternehmen / Bereich / Team in einer gemeinsamen Runde zu besprechen, wie es dem Unternehmen / Bereich / Team geht und was auf uns in den nächsten Monaten zukommt!“
- „Auch für mich ist dies eine neue, außergewöhnliche Situation und ich möchte gern mit Ihnen gemeinsam einen Weg finden, den wir alle akzeptieren, um diese Situation zu meistern!“
- „Wie kommen Sie mit der Situation, die vor uns steht, zurecht?“
- „Welche Sorgen und Ängste haben Sie und woraus sollten wir eine Antwort gemeinsam finden?“
Schaffen Sie Klarheit für Ihre Mitarbeiter und Kollegen, um zu wissen, welche Hindernisse vorhanden sind und woran Sie gemeinsam arbeiten müssen! Daraus entstehen Vertrauen und gegenseitige Achtung für die Befindlichkeiten des Einzelnen!
„Wir warten ein Leben lang auf den außergewöhnlichen Menschen, statt die gewöhnlichen um uns her in solche zu verwandeln.“ © Hans Urs von Balthasar (1905 – 1988, römisch-katholischer Theologe)
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